13 Dez Chippen und Registrieren von Katzen
In diesem Artikel befassen wir uns mit dem Thema Kennzeichnung und Registrierung von Katzen mittels Mikrochip-Transponder, umgangssprachlich auch “Chip” genannt.
Worum geht es?
Ein Chip wird bei der linken Schulter unter die Haut gesetzt, diesen kann man mit einem Lesegerät ablesen. Jeder Chip hat seine eigene, weltweit einzigartige 15-stellige Identifikationsnummer inkl. Ländercode (ISO-Nummer). Anhand dieser Nummer kann man über eine Heimdatenbank (PetCard oder AnimalData) Name, Adresse und Telefonnummer des Besitzers herausfinden und diesen kontaktieren.
Wozu dient das Ganze?
Es geht darum, Tiere eindeutig zu kennzeichnen. Das ist vor allem bei Tieren, die entlaufen sind, wahnsinnig hilfreich. Aber auch bei Tieren, die verunglückt sind, kann man den Besitzer ausfindig machen und ihn über das Ableben des Tieres in Kenntnis setzen, sodass dieser Gewissheit hat und sich von seinem Tier verabschieden kann.
Ist das Chippen von Katzen verpflichtend?
Für Hunde ist die Kennzeichnung mittels Chip bereits seit 2008 verpflichtend. Bei Katzen besteht nur für Zuchtkatzen und Katzen, die aus dem Ausland kommen oder ins Ausland verreisen die Chippflicht (österreichische Gesetzeslage).
Ist das Chippen von Haustieren sinnvoll?
Eindeutig und ganz klar: Ja! Der Chip bringt keinerlei Nachteile mit sich, hat aber viele Vorteile, die da wären:
Der Chip wird unter die Haut implantiert. So besteht keine Gefahr, wie bei Halsbändern, dass das Tier hängen bleibt oder sich verletzt.
Das Tier ist immer und eindeutig seinem Besitzer zuordenbar.
Der Besitzer kann telefonisch erreicht werden.
Es ist wichtig, seine Katzen chippen zu lassen. Auch, nein sogar besonders bei Wohnungskatzen! Wenn diese auskommen, verfallen sie oft in Panik weil sie mit der ungewohnten Umgebung nicht zurecht kommen. Sie sind besonders gefährdet sich zu verletzen und nicht mehr nach Hause zu finden.
Sieht man sich in diversen Tierforen um, liest man sehr viele Vermisstenanzeigen. Bei Hunden ist es inzwischen viel einfacher, den Besitzer ausfindig zu machen. Bei Katzen ist das meist schwieriger, da viele nicht gechipt sind. Gar nicht selten finden Katzen erst Monate oder Jahre später wieder nach Hause. Oft nisten sie sich bei fremden Menschen ein. Wäre die Katze gechipt, könnte sie innerhalb weniger Stunden wieder zuhause sein.
Woraus besteht der Chip und wie wird er implantiert?
Der reiskorngroße Mikrochip-Transponder besteht aus einer Antennenspule, die den eigentlichen Chip umgibt, das Ganze ist umhüllt von einer Plastik- oder Glasummantelung. Der Chip ist passiv und sendet erst bei Aktivierung durch ein Lesegerät seine Daten. Das Lesegerät aktiviert mittels elektromagnetischer Wellen den Chip, es entsteht ein Induktionsfeld. Sobald das Lesegerät nicht mehr in unmittelbarer Nähe des Chips ist, wird er wieder inaktiv.
Der Chip wird mit einer Einwegspritze subkutan injiziert. Die Kanüle der Spritze ist zugespitzt und ermöglicht dadurch ein einfaches Eindringen in die Haut, trotzdem ist eine Chipimplantation schmerzhafter als eine Impfung. Nachdem es sich hierbei um einen einmaligen und minimal invasiven Eingriff handelt, ist das auf jeden Fall in Kauf zu nehmen. Die Einstichstelle verschließt sich nach der Implantation, bei manchen Katzen entsteht eine kleine Kruste. Diese muss nicht behandelt werden und heilt ganz leicht ab, Infektionsrisiko besteht praktisch keines.
Die Registrierung
Nachdem der Chip implantiert wurde, muss die Registrierung vorgenommen werden. Diese kann direkt beim Tierarzt gemacht werden, man kann sie aber auch selbst online durchführen. Ein Chip ohne Registrierung ist wertlos, denn der Besitzer kann so nicht ausfindig gemacht werden.
Wo registriert man sich?
In Österreich gibt es dafür zwei Anlaufstellen: AnimalData und PetCard. Bei einer von beiden muss die Registrierung durchgeführt werden.
Anfallende Kosten:
Für den Chip und dessen Implantierung fallen bei einer Katze, je nach Ordinationsgebühr, zwischen 30 und 50 Euro an. Die Registrierung kostet sowohl bei AnimalData als auch bei PetCard 18€.
Kann ein Chip kaputt werden?
Bei hoher Krafteinwirkung, z.B. nach Bissverletzungen im Halsbereich oder einem starken Stromschlag, kann der Chip beschädigt werden. Das ist aber nur sehr selten der Fall.
Wir empfehlen, den Chip ab und an bei ohnehin stattfindenden Tierarztbesuchen ablesen zu lassen. So kann man die Funktionalität des Chips kontrollieren und das Tier kennt das Prozedere für den Ernstfall.
Es kommt vor, dass sich der Chip im Laufe der Zeit verschiebt und nicht mehr an der gleichen Stelle befindet wie beim injizieren. Dies ist kein Grund zur Sorge und beeinträchtigt die Funktion des Chips in keiner Weise.
Was tut man, wenn man ein Tier gefunden hat?
Wenn man eine Katze findet, die verängstigt wirkt, einem nachläuft, krank oder verletzt ist oder sich auffällig verhält, sollte man das Tier sichern indem man es anlockt oder mit einer Jacke oder einem dicken Handtuch fängt. Auf keinen Fall sollte man einer fremden Katze Futter geben; sie könnte allergisch sein. Die Katze sollte in einer Transportbox gesichert werden und schnellstmöglichst zum nächsten Tierarzt oder in die Tierklinik gebracht werden. Dort kann sie auf Verletzungen und Krankheiten untersucht werden und bei Bedarf kann erste Hilfe geleistet werden. Der Tierarzt besitzt ein Lesegerät für den Chip und im Idealfall kann der Besitzer sofort ausfindig gemacht und kontaktiert werden.
Auch bei toten Tieren ist es sinnvoll, diese zum Tierarzt zu bringen und zu kontrollieren, ob ein Chip vorhanden ist. Wenn ja, kann der Besitzer über das Ableben des Tieres informiert werden. Wenn nicht, besteht die kleine Chance, dass der Tierarzt vielleicht das Tier erkennt und einem Besitzer zuordnen kann.
Wer besitzt ein Lesegerät?
Neben dem Tierarzt besitzt auch die Tierrettung, das Tierheim und die Feuerwehr ein Lesegerät. Auch manche Tierschutz- und Hundesportvereine bzw. Hundeschulen sind mit einem solchen ausgestattet.
Unsere persönliche Meinung:
Das chippen von Haustieren ist eine sehr tolle und wichtige Maßnahme. Der Eingriff findet einmal im Leben statt, es piekst ein bisschen und im Ernstfall kann man sich so stunden- oder tagelanges Suchen ersparen. Es gibt praktisch keine Nachteile. Wir treten für eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht von Katzen mittels Chip ein.
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