Pettraining.at - PAWSITIVE PET TRAINING | Fütterung von Katzen – WAS soll ich füttern?
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Fütterung von Katzen – WAS soll ich füttern?

Fütterung von Katzen – WAS soll ich füttern?

Heute wollen wir uns dem sehr emotional besetzten und vielleicht sogar umstrittensten Thema in der Katzenhaltung zuwenden – der Fütterung. Da wir der Meinung sind dass eine gesunde Ernährung die Basis für das Wohlbefinden jedes Lebewesens ist, aber gerade bei Fütterung von Katzen sehr viele Fehler gemacht werden haben wir beschlossen ausführlich zu diesem Thema zu berichten – Achtung das wird jetzt lang 

Zu Beginn möchten wir aus einem Blogbeitrag von Dr. Ralph Rückert zitieren (den wir euch übrigens wärmstens empfehlen können):

„Im Gegensatz zum Hund, den wir inzwischen als funktionellen Allesfresser mit großer Fleischvorliebe bezeichnen können, ist die Katze ganz klar und ohne jeden Zweifel ein strikter Fleischfresser. Dazu kommt eine hochgradige Beute-Spezialisierung auf Kleinsäuger und – in viel geringerem Maß – Vögel, Reptilien und Insekten.
Dementsprechend sind die Anforderungen der Hauskatzen an ihre Nahrung im Gegensatz zum Hund hochgradig inflexibel. In anderen Worten: Katzen haben null Toleranz für irgendwelche Abweichungen, und sei es auch nur kurzfristig.“
(Quelle: http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php…)

Um zu verstehen welche Ansprüche eine Katze an ihr Futter hat erst mal ein ausführlicher FAKTENCHECK:

– Katzen sind ehemalige Steppenbewohner und Beutegreifer, sie zählen zu den echten Carnivoren (reine Fleischfresser).

– Als reiner Fleischfresser weist die Katze einige Stoffwechselbesonderheiten auf die zur Folge haben, dass Proteine tierischen(!) Ursprungs lebensnotwendig sind für ihre Ernährung. Proteine pflanzlichen Ursprungs hingegen können sie nur sehr bedingt verwerten; folglich sind sie darauf nicht angewiesen.

– Die ursprünglichen Lebensräume der Katze (Steppen) waren Gebiete die von Wasserknappheit geprägt waren. Daran haben sich die Vorfahren unserer Hauskatze angepasst und begonnen, einen großen Teil des Wasserbedarfs über ihre Beute aufzunehmen. Eine Maus besteht zu 65% aus Wasser, ein Vogel zu 70 bis 75%.

– Katzen sind Einzeljäger und haben dadurch ausreichend Zeit ihre Nahrung sorgfältig zu zerkleinern. Durch die Beschaffenheit der Speiseröhre der Katze (welche einige Engstellen aufweist) ist dies auch sinnvoll und notwendig. Manche Raubtiere wie zum Beispiel Wölfe jagen im Familienverband, die dabei erlegte Beute muss schnell geschluckt werden da alle Familienmitglieder zur gleichen Zeit fressen. Deswegen stellt es für diese Raubtiere im Gegensatz zur Katze kein Problem dar, größere Stücke im Ganzen zu schlucken. Folglich besteht die natürliche Beute von Katzen aus kleinen Säugetieren; etwa 70% der natürlichen Nahrung besteht aus Kleinnagern.

– Die Maus, das typische Beutetier der Katze, besteht in der Trockensubstanz aus 48% Protein, 47% Fett und 5% Sonstiges (Kalzium, Phosphor, Taurin, Vitamin A et cetera). Sie setzt sich zusammen aus Muskelfleisch, Fett, Knochen, Innereien, Knorpel, Bindegewebe und Fell.

→ Muskelfleisch liefert Protein welches für sämtliche Körperfunktionen benötigt wird (Körperaufbau, Atmung, Zellheilung und vieles mehr).

→ Die Katze ist ein fettliebender Carnivor und kann hohe Fettmengen gut verwerten. Fett steigert auch die Futterakzeptanz, in der Praxis hat sich gezeigt dass tierische Fette stark bevorzugt werden. Fett liefert die täglich benötigte Energie.

→ Knochen und Knorpel liefern Kalzium, das Herz ist der Hauptlieferant von Taurin, Innereien sind Vitaminlieferanten. Das Fell, die Krallen und der Mageninhalt, sofern er gefressen wird, dienen als Ballaststoffe. Der Verdauungstrakt wird für gewöhnlich nicht gefressen.

– Das Beutetier der Katze enthält immer Protein, Taurin und Vitamin A in großen Mengen.

→ Taurin kommt in der Pflanzenwelt nicht vor, ist jedoch essentiell für Katzen. Es wird durch erhitzen zerstört, in Folge dessen muss es bei Fertigfutter immer künstlich hinzugefügt werden. Die empfohlene tägliche Taurinmenge in Katzenfutter liegt bei 200-500mg Trockensubstanz, wir empfehlen sich am höheren Wert zu orientieren. Da Taurin wasserlöslich ist, kann es nicht überdosiert werden und kann somit bedenkenlos immer wieder zusätzlich über das Futter gegeben werden. Die Maus ist das taurinhaltigste Beutetier der Katze und enthält zwischen 140 bis 270 mg dieses Stoffes pro 100 Gramm Körpergewicht.

→ Vitamin A kommt in Pflanzen nicht vor, jedoch dessen Vorstufe, das Provitamin Beta-Karotin welches durch das Enzym Beta-Carotin-Dioxygenase in Retinol gespalten wird. Dieses Enzym besitzen Menschen und die meisten anderen Säugetiere, jedoch kommt es im Darm der Katze nicht vor. Dadurch ist die Katze von Vitamin A aus tierischen Quellen abhängig.

– Der Kohlenhydratanteil in der natürlichen Nahrung von Katzen beträgt etwa 1–2 %. Kohlenhydrate tragen kaum zur Energiegewinnung bei. Für die Gluconeogenese brauchen Katzen keine Kohlenhydrate, im Gegenteil. Viele industriell gefertigten Katzenfutter beinhalten (zu viele) Kohlenhydrate in Form von (Pseudo)Getreide oder Gemüse. Da der kätzische Organismus nicht darauf ausgelegt ist pflanzliche Bestandteile zu verwerten belasten diese Inhaltsstoffe die Bauchspeicheldrüse sowie die Nieren und begünstigen auch die Bildung von Harnsteinen. Kohlenhydrate sind demnach nicht nur unnötig, sondern können sogar schädlich sein.
Für die Gluconeogenese brauchen Katzen jedoch Aminosäuren, wodurch der Proteinbedarf höher ist als bei anderen Haustieren.

– Weiters brauchen Katzen Arginin welches sie durch die Nahrung aufnehmen müssen. Viele andere Tierarten können Arginin aus dem Harnstoffzyklus beziehen. Ein Argininmangel bewirkt eine Ammoniakvergiftung, die ersten Symptome können bereits wenige Stunden nach Aufnahme einer Arginin-freien Diät auftreten. Arginin kommt in hohen Mengen in Fleisch vor, aber auch in pflanzlichen Produkten. Jedoch sind Katzen kaum in der Lage, Arginin aus Pflanzen zu synthetisieren. Auch der Bedarf an Methionin und Cystin ist im Vergleich zu anderen Carnivoren sehr hoch bei der Katze; diese Aminosäuren kommen in hohen Mengen in Fleisch und Fisch vor.

Nun, da wir einige Fakten gesammelt haben, wenden wir uns der nächsten Frage zu:

WAS BEDEUTET DAS FÜR DIE FÜTTERUNG MEINER KATZE?

Wir fassen noch mal kurz die allerwichtigsten Merkmale zusammen: Die artgerechte Ernährung von Katzen besteht ausschließlich aus tierischen Bestandteilen und enthält von Haus aus viel Flüssigkeit. Die Zusammensetzung sollte dem natürlichen Beutetier (der Maus) möglichst ähnlich sein.

Behalten wir diese Informationen im Hinterkopf und vergleichen wir die unterschiedlichen Futtermittel systematisch. Wir haben zwei Nassfutterprodukte, zwei Trockenfutterprodukte und eine Maus miteinander verglichen. Die Angaben hinsichtlich der analytischen Bestandteile und Zusammensetzung wurden vom Hersteller übernommen. Die Zutaten müssen laut Gesetzgeber in der Reihenfolge gelistet sein in der sie mengenmäßig vorhanden sind, das heißt die Zutat von der am meisten vorhanden ist steht an erster Stelle, die von der am zweitmeisten drin ist steht an zweiter Stelle usw…

Zusammensetzung:
Maus
65% Feuchtigkeit
48% Protein in Trockenmasse
47% Fettgehalt in Trockenmasse
5% Vitamine und Mineralstoffe in Trockenmasse (=Rohasche/Anorganische Masse)
Zusammensetzung: Muskelfleisch, Fett, Knochen, Innereien, Knorpel, Bindegewebe und Fell

Nassfutter #1
80% Feuchtigkeit
54% Protein in Trockenmasse
32,5% Fettgehalt in Trockenmasse
9% Rohasche in Trockenmasse
1,5% Rohfaser in Trockenmasse
Zusammensetzung: Kalb** 70% (bestehend aus Muskelfleisch, Herz, Leber, Lunge und Niere), Trinkwasser 26,6%, Aprikosen 1%, Ananas 1%, Mineralstoffe 1%, Leinöl 0,15%, Meersalz 0,15%, Seealge 0,1%
**Anteile Kalb: Muskelfleisch & Herz zusammen circa 50% (davon 2/3 Fleisch und 1/3 Herz), Innereien zusammen circa 50% (je 1/3 Leber, Lunge und Niere)

Nassfutter #2
81% Feuchtigkeit
47,3% Protein in Trockenmasse
20% Fettgehalt in Trockenmasse
10% Rohasche in Trockenmasse
2,25% Rohfaser in Trockenmasse
Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% Rind), Getreide, pflanzliche Eiweissextrakte, Mineralstoffe, Zucker.

Trockenfutter #1
8% Feuchtigkeit*
34,7% Protein in Trockenmasse
17,3% Fettgehalt in Trockenmasse
6,5% Rohasche in Trockenmasse
4,3% Rohfaser in Trockenmasse
Zusammensetzung: Rindergrieben 18 %, Geflügelfleisch 18 % (getrocknet und fein vermahlen), Kartoffelflocken (aufgeschlossen), Kartoffelstärke (fein vermahlen), Geflügelfett, Garnelen 8,5 %, Granatapfelkerne 4 %, Cellulosepulver, Lachsöl 2 %, Mineralstoffe, Luzerne 0,5 % (Katzengras), Katzenminzeblätter 0,4 % (fein vermahlen), FOS (Fructooligosaccharide), Yucca schidigera

Trockenfutter #2
8% Feuchtigkeit*
32,6% Protein in Trockenmasse
10,8% Fettgehalt in Trockenmasse
8,15% Rohasche in Trockenmasse
2,17% Rohfaser in Trockenmasse
Zusammensetzung: Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (10%**, mit mindestens 4% Rind in den roten und braunen steakförmigen Kroketten und mit mind. 4% Huhn in den roten, braunen und hellbraunen Kroketten), pflanzliche Eiweißextrakte, Öle und Fette, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe, Hefe, Gemüse (grüne und orangene Kroketten: 0,13% getrocknetes Gemüse entspricht 1% Gemüse).
**entspricht 20% rehydriertem Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen

Wir wissen bereits dass das natürliche Beutetier der Katze sehr hohe Anteile an Flüssigkeit, Proteinen und Fetten beinhaltet. Man kann also annehmen dass diese Bestandteile besonders wichtig für eine Katze sind. Vergleichen wir diese miteinander (wobei wir wieder davon ausgehen dass eine Maus das Optimum darstellt) hinsichtlich…

… des Feuchtigkeitsgehalts:

Bevor wir das aber tun machen wir kurz einen Exkurs und schauen uns an wie viel Flüssigkeitsbedarf eine Katze überhaupt hat:
Gehen wir von einer gesunden(!) ausgewachsenen Katze aus, hat diese einen Flüssigkeitsbedarf von 50ml pro kg Körpergewicht. Nimmt man an dass unsere Katze 4 kg hat, hat sie also einen täglichen Flüssigkeitsbedarf von 200 ml gesamt.

Im folgenden haben wir aufgelistet wie viel Flüssigkeit eine Katze über verschiedene Futterarten aufnimmt:

Futterart: Maus
Gewicht in Gramm: 120
Wasseranteil in Prozent: 65
Ergibt Flüssigkeitsaufnahme über Futter in ml: 78

Futterart: Vogel
Gewicht in Gramm: 120
Wasseranteil in Prozent: 70
Ergibt Flüssigkeitsaufnahme über Futter in ml: 84

Futterart: Nassfutter
Gewicht in Gramm: 200
Wasseranteil in Prozent: 80
Ergibt Flüssigkeitsaufnahme über Futter in ml: 160

Futterart: Trockenfutter
Gewicht in Gramm: 60
Wasseranteil in Prozent: 8
Ergibt Flüssigkeitsaufnahme über Futter in ml: 4,8

Untersuchungen haben gezeigt dass Katzen das 2,5-fache der verzehrten Trockensubstanz trinken. Eine Katze die ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert wird frisst in etwa 60 Gramm pro Tag. Diese 60 g Trockenfutter beinhalten 55,2 g Trockensubstanz. Die 2,5-fache Menge davon entspricht 138 ml Wasser die die Katze trinkt. Rechnet man noch die 4,8 ml Flüssigkeit dazu die sie über die Nahrung selbst aufnimmt kommt man auf 142,8 ml Flüssigkeitsaufnahme. Ergo fehlen ihr 57,2 ml Flüssigkeit; das ist mehr als ein Viertel ihres täglichen Bedarfs!

Dies führt zu einer chronischen Unterversorgung von Flüssigkeit, die Langzeitfolgen sind Nierenschäden, welche nicht von ungefähr die zweithäufigste Todesursache bei Katzen über fünf Jahren darstellen.

Nun aber wieder zurück zu unserem Vergleich:

Maus
65% Feuchtigkeit
Nassfutter #1
80% Feuchtigkeit
Nassfutter #2
81% Feuchtigkeit
Trockenfutter #1
8% Feuchtigkeit*
Trockenfutter #2
8% Feuchtigkeit*

Fazit: In den Feuchtfuttermitteln ist ausreichend Flüssigkeit vorhanden. In den Trockenfuttermitteln jedoch ist logischerweise viel zu wenig Feuchtigkeit enthalten. Dies ist besonders kritisch zu betrachten da wir ja bereits wissen dass Katzen aufgrund ihrer Herkunft ihren Flüssigkeitsbedarf zum Großteil über ihre Nahrung decken sollten und auch wenn ihnen Wasser angeboten wird sie es schlicht und ergreifend nicht schaffen genug zu trinken.

… des Proteingehalts:

Maus
48% Protein
Nassfutter #1
54% Protein
Nassfutter #2
47,3% Protein
Trockenfutter #1
34,7% Protein
Trockenfutter #2
32,6% Protein

Fazit: Nur die Nassfutter kommen an den Bedarf von beinahe 50% Protein heran. Bezüglich der Proteine möchten wir der Vollständigkeit halber darauf hinweisen dass hier auch pflanzliche Proteine inkludiert sind. Wirft man einen Blick auf die Zusammensetzungen wird klar dass bei Nassfutter #2 und Trockenfutter #2 ein großer Anteil dieser Proteine nicht tierischen Ursprungs sind. Wir wissen aber dass Katzen Stoffwechselbesonderheiten aufweisen die es erforderlich machen dass die Proteinquellen tierischen Ursprungs sind. Grundsätzlich kann eine Katze pflanzliches Protein kaum verwerten; folglich ist es für sie wertlos und kann sogar schädlich sein. Das pflanzliche Protein in industriellen Futtermitteln jedoch wird mittels erhitzen leichter verwertbar gemacht. Somit können zwar einige Nährstoffe daraus bezogen werden, jedoch besteht weiterhin eine erhöhte Belastung der Bauchspeicheldrüse und der Nieren. Pankreatitis und Diabetes können die Folge einer überlasteten BSD sein.

… des Fettgehalts:

Maus
47% Fettgehalt
Nassfutter #1
32,5% Fettgehalt
Nassfutter #2
20% Fettgehalt
Trockenfutter #1
17,3% Fettgehalt
Trockenfutter #2
10,8% Fettgehalt

Fazit: Keines der industriell gefertigten Futtermittel liefert der Katze ausreichend Fett. Dies braucht sie jedoch um ihren Energiebedarf zu decken. Der mangelnde Fettgehalt wird in industriell gefertigten Fertigfuttern oft durch Kohlenhydrate pflanzlichen Ursprungs kompensiert; diese liefern Energie und somit die benötigten Kalorien. Wie bereits erwähnt beanspruchen pflanzliche Stoffe den Verdauungstrakt der Katze sehr stark.

* Um Missverständnissen vorzubeugen: Es gab bei den beiden Trockenfuttersorten keine Angaben der Hersteller über den Feuchtigkeitsgehalt da dieser erst ab 14% angegeben werden muss. Industriell gefertigtes Trockenfutter hat produktionsbedingt einen Restfeuchtigkeitsgehalt von 5-8%. Wir sind in unseren Beispielen von 8% Feuchtigkeitsgehalt ausgegangen.

UNSERE FÜTTERUNGSEMPFEHLUNG:

Wir sprechen uns ganz klar gegen die Fütterung von Trockenfutter aus, egal wie hochwertig dieses auch sein mag. Wir vertreten diese Ansicht da sich der extrem niedrige Flüssigkeitsgehalt unter anderem äußerst schädigend auf die Nieren auswirkt. Niereninsuffizienz zählt zur zweithäufigsten Todesursache bei Katzen über 5 Jahren. Zwischen der Fütterung von Trockenfutter und Nierenerkrankungen besteht ein kausaler Zusammenhang. Und selbst wenn man über diese Tatsache hinwegsehen mag besteht noch immer das Problem dass (momentan) kein Trockenfutter auf dem Markt ausreichend tierische Proteine und hochwertige Fette beinhaltet.

Kurz gesagt: Trockenfutter hat mit einer artgerechten Ernährung in etwa so viel zu tun wie meine Oma mit Heavy Metal. Nämlich gar nichts.

Wir persönlich füttern hochwertiges Nassfutter und ergänzend roh, wobei wir uns hier tierärztlich betreuen lassen. Wir können zum Thema die Lektüre von Susanne Reinerth’s „Natural Cat Food“ sowie „Klinische Diätetik von Kleintieren“ von Hand et al. empfehlen.

Werden wir gefragt empfehlen wir hochwertiges Dosenfutter und/oder Rohfütterung (wir bitten um Verständnis dass wir hier keine Produktmarken nennen möchten – wir verstehen uns nicht als Werbeträger und denken dass es im digitalen Zeitalter keinen allzu großen Aufwand bedeutet selbst ein bisschen zum Thema zu recherchieren). Im Idealfall lässt man sich von einer professionellen Ernährungsberatung helfen das richtige Futter zu finden.

Zu guter Letzt unser Appell an euch:

Da wir beruflich bedingt mit unterschiedlichsten Tierhaltern zusammen treffen sehen wir natürlich auch alle Arten der Fütterung. Wir verstehen uns allerdings keineswegs als Anti-Trockenfutter-Fraktion. Werden wir um unsere Einschätzung gebeten geben wir eine fachlich korrekte und ehrliche Antwort. Diese lautet leider nun mal dass Trockenfutter in einer artgerechten Ernährung nichts zu suchen hat, auch wenn dies einige unter den Lesenden sicher etwas betroffen macht das zu lesen. Wir wissen aber dass niemand mit Absicht seinem geliebten Haustier minderwertiges Futter gibt – immerhin wird uns von der Werbung und der Futtermittelindustrie schon seit Jahrzehnten so einiges vorgegaukelt.

Bitte vergesst nicht: Wir klagen hier niemanden an. Wir klären auf.

Solltest du überlegen zukünftig auf Trockenfutter zu verzichten freut uns das sehr – und noch mehr werden sich deine Katzen daran erfreuen 

Wir werden übrigens bald einen Artikel zum Thema Futterprägung und Fütterungsumstellung schreiben. Solltest du dringende Fragen haben beantworten wir diese gerne per Email

Ach ja: Bevor wir dieses Argument zig mal in den Kommentaren zu lesen bekommen: Die Aussage „Meine Katze bekommt seit x Jahren Trockenfutter und ist kerngesund!“ haben wir schon so oft gehört. Und leider mussten wir immer wieder feststellen, dass Katzen die so gefüttert werden alles andere als gesund sind. Um sicher zu sein dass eine Katze gesund ist sollte man folgende Dinge beim TA abklären lassen: Großes Blutbild + Organprofile + Gesamtthyroxin (T4) (dabei handelt es sich um ein so genanntes geriatrisches Profil) sowie die Beschaffenheit der Zähne (mittels eines Dentalröntgens). Auch ein Gang zur Physiotherapie schadet nie. Sollten alle Befunde unauffällig sein und die Katze auch sonst keinerlei Anzeichen einer möglichen Erkrankung zeigen ist alles wunderbar. Leider hat die Erfahrung gezeigt dass genau das bei langjähriger Trockenfütterung eher selten der Fall ist.

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